
Grand Palais Éphémère
Architektur
Architekt Jean-Michel Wilmotte legte bei der Planung des temporären Baus, der in seiner Art an das Kreuzschiff einer Kirche erinnert, ein großes Augenmerk auf die gesamte Umgebung. Die tragende Struktur des Brettschichtholz-Gewölbes (BSH) wurde aus Fichtenholz gefertigt welche von einer lichtdurchlässigen ETFE-Kunststoffmembran umhüllt wird.


Veranstaltungen
Im Grand Palais Éphémère finden nun regelmäßig Veranstaltungen statt, die bislang im traditionellen Grand Palais abgehalten wurden. Dazu gehören die Messe Paris Photo, das jährliche Reitturnier Saut Hermès oder die halbjährlichen Modeschauen von Chanel im Rahmen der Paris Fashion Week. Auch verschiedene Kunstausstellungen, Konferenzen und Galadinners werden hier veranstaltet. Im Jahr 2022 fand hier auch das Holzbauforum statt, eine der wichtigsten Veranstaltungen der Holzbaubranche.

Schnelle Montage vor Ort ausschlaggebend für die Entscheidung für den Holzbau
Der Standort des Grand Palais Éphémère wurde von der Stadt Paris bestimmt. Da das Gebäude sich harmonisch in das Umfeld einpassen sollte war auch die Grundstruktur schnell entschieden. Ebenso schnell war die Wahl des Materials getroffen. Die Entscheidung für eine Holzkonstruktion fiel auf Grund des hohen Vorfertigungsgrades. Die Elemente wurden außerhalb von Paris vorgefertigt und durch die Anlieferung des Gebäudes in fertigen Teilen konnte damit eine wesentlich verkürzte Bauzeit vor Ort erreicht werden. Hätte man z.B. alternativ den Werkstoff Stahl gewählt, wären wesentlich stärkere Verankerungen im Boden notwendig gewesen, das Gebäude wesentlich schwerer und die Entwicklung komplizierter geworden. Der erste Sockel für die Baustelle wurde im September 2020 angeliefert und bis zur Fertigstellung im Jahr 2021 vergingen nur wenige Monate.

Kosten und Abbau am Ende des Nutzungszeitraums
Die Kosten für das neue temporäre Gebäude beliefen sich auf 40 Millionen Euro und umfassen die Planung, den Bau, den technischen Betrieb und die Wartung des Gebäudes für vier Jahre sowie den Rückbau.Stichwort "Rückbau": Das Gebäude sollte nach seiner Nutzung abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Laut Wilmotte haben einige Gemeinden bereits Teile des Gebäudes gekauft und möchten diese wieder verwenden, z. B. als Sporthalle. Ein weiterer großer Vorteil der Holzbauweise.
Materialien
Das für die Struktur verwendete Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und ist mit dem PEFC-Siegel ausgezeichnet. Holz ist ein Kohlenstoffspeicher: Schätzungsweise 1956 Tonnen CO2 werden in diesem Bauwerk in der Holzkonstruktion gebunden!Die doppelte Haut, die das Gebäude umgibt, hat nicht nur starke akustische, sondern auch thermische und lüftungstechnische Eigenschaften, wodurch die Energiekosten gesenkt werden können. Die von außen sichtbare transparente Leinwand ist aus Polymeren konzipiert, die aus mineralischen und nicht aus Erdölquellen stammen, das im Vergleich zu Glas 90 % weniger Energie bei der Herstellung benötigt, darüber hinaus ist sie vollständig recycelbar.
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Tausende von RAPID® SuperSenkFix-Schrauben wurden für die an den Trägern befestigte Metallkonstruktion verwendet. Perfekt geeignet für Metall-Holz-Verbindungen dank dem Bund unter dem Kopf. Der Bund übt einen ersten Druck auf den Beschlag aus und sorgt für eine optimale Zentrierung der Schraube. Dazu machen die top Werte, wie z.B. beim Kopfdurchzug, die RAPID® SuperSenkFix zu einem Premiumprodukt für dauerhafte Verbindungen. Außerdem weist sie dank der BlueWin700+ Beschichtung eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit auf.
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Architekt
Jean-Michel Wilmotte -
Ort
Paris, Frankreich
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Fertigstellung
2021